Baby Driver: Wright choice or wrong option? - REVIEW (Spoilerfrei)


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Man sagt ja immer: "Stille Wasser sind tief"...

Baby ist ein ruhiger Zeitgenosse, überlegt, gewitzt, vollkommen eingesogen in seine kleine Welt. Auf den ersten Blick recht unnahbar, einzig und allein beschäftigt mit sich selbst und SEINER Musik.

Fluchtfahrer ist er auch. Der Beste. Wirklich der Beste. Wer die ersten 10-15 Minuten des Films sieht, kann sich mehr als deutlich von genau diesen Künsten überzeugen, wobei dies natürlich längst nicht den gesamten Appeal des Films ausmacht, aber auf großartig gefilmte und mit Musik der Marke "Kopfnicker&Fußwipper" unterlegte Szenen folgen zeitgleich saucoole Gespräche, gute Laune und ein interessanter Handlungsaufbau, der sicherlich keine Revolution, aber schlicht eine sehr gute Umsetzung darstellt.
"Fuckin' awesome!"

Wenn ich an Edgar Wright denke, denke ich an scharf geschriebene, meist in irgendeiner Form absurde Dialoge, bunte, variantenreich eingesetzte Kameraeinstellungen, großartige Scores und vor allem an einen markanten Stil, der sich im Verlauf seines bisherigen Schaffens gebildet hat. Bestimmte Shots erinnern stark an "Scott Pilgrim vs. The World", viele der Gespräche könnten direkt aus Shaun Of The Dead stammen, sind auf ihre Weise unverkennbar und besitzen eine gewisse Stärke, die mich einfach erreicht.

Als riesiger "Pilgrim"-Fan und Liebhaber der Cornetto-Trilogie habe ich keine andere Wahl gehabt, als mich am letzten Samstag ins Kino zu setzen, die Welt um mich herum auszublenden und zwei Stunden einfach nur geil unterhalten zu werden. Nicht in einer Minute blitzt hier die Sorge in mir auf, das Geschehene zu hinterfragen, die teils recht einseitig gezeichneten Charaktere misstrauisch zu betrachten, gar den Film als Ganzes zu "analysieren". Ich muss allein in den ersten 30 Minuten mehrmals von meiner Sitznachbarin (keine Sorge, keiner Fremden :D) seltsam angesehen worden sein, so "drin" war ich, bog mich doch während der Car-Chases teils mit im Sitz, habe ich in den gewollt oder ungewollt lustigen Momenten einfach nur laut lachen müssen oder, während der reinen Musikeinstellungen, hin- und hertanzen wollen. "Baby Driver" vermittelt gute Laune bis zum Schluss, ist warmherzig, schnell, frisch, selbstsicher ohne in irgendeiner Form kitschig oder formelhaft zu sein, bietet gute bis großartige Darstellungen der Akteure (insbesondere Ansel Elgort und die bereits im Trailer erschienenen Stars Kevin Spacey und Jamie Foxx machen ihren Job großartig) und verdient somit den Hype, der ihm in den letzten Wochen zuteil wurde, nicht umsonst ist dies mittlerweile bereits der finanziell erfolgreichste Film, den Wright je gemacht hat. 

Kreativ und innovativ, zugleich irgendwie vertraut und klassisch vereint er Action und Pseudo-Independent-Kino miteinander zu einem Ergebnis, dass ich, in Anlehnung an den etablierten Begriff des "Popcornkinos" als genau dieses bezeichnen würde. Ein "Blockbuster", der keiner ist, denn dieser Erfolg wird ihm wohl nie zuteil werden, verdient hätten Regisseur und Crew es allemal.

Einige Zuschauer (und vor allem ein älteres Publikum) könnten ihn hektisch oder zumindest "nur" belanglos und halbwegs witzig finden, aber gerade herangehende Jugendliche, Millenials, junge Erwachsene und vielleicht im gleichen Zuge auch ihre Eltern werden ihn fast mit Sicherheit abfeiern.

Wertung: 8,5-9 von 10 individuellen i-Pods

 

Hier Links zu Trailern, für jene, die gar nichts mit "Baby Driver" anfangen können:
Englische Version
Deutsche Version
Euer MarCues

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